Die mobile Praxis
Für Sie und Ihr Tier ist die Untersuchung völlig stressfrei, da die Anamnese und Untersuchung in der gewohnten Umgebung erfolgt. Gerade Katzenbesitzer fühlen sich hiermit bedeutend wohler.
Natürlich profitiere auch ich davon: ich erlebe das Tier authentisch und kann einige Situationen somit besser einschätzen. Bestimmte Verhaltensmuster, die für mich in der Anamnese sehr wichtig sein können, wären in einer fremden Umgebung nicht abrufbar.
Der erste Termin
Der Anfang einer jeden guten Behandlung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Beim ersten Termin sollten Sie hierfür 1-2 Stunden einplanen. Ich benötige so viele Informationen in Bezug auf Ihr Tier, wie irgendwie möglich. Es kann hilfreich sein, sich bereits im Vorfeld ein paar Notizen zu machen:
- Aktuell vorhandene Symptome und Erkrankungen
- Diagnose des Tierarztes und die entsprechende Medikation
- Liegen aktuelle Blut- oder Röntgenbilder vor?
- Bisher bekannte Erkrankungen, auch wenn diese zeitlich schon lange zurück liegen
- Gemütssymptome: d.h. eine genaue Beschreibung Ihres Tieres zu seinem Charakter. Wie würden Sie es mit ein paar Worten beschreiben? Wie ist das Verhalten gegenüber Menschen oder Artgenossen, temperamentvoll und fröhlich oder ängstlich und zurückgezogen, eher reizbar und aggressiv? Und in welchen Situationen zeigt das Ihr Tier?
- Modalitäten: das sind Zustände, die verbessern oder auch verschlechtern: können Sie eine Veränderung der Symptome (Verbesserung/Verschlechterung) in bestimmten Situationen oder zu bestimmten Tageszeiten erkennen? Oder verbessern sich zum Beispiel die Symptome im Freien und bei Bewegung, also sobald Ihr Tier draußen ist?
- Causa: waren bestimmte Ereignisse der Auslöser vorhandener Symptome, wie z.B. Schock, Trauma, Vergiftung?
Anhand dieser Beispiele sehen Sie bereits, welche Art von Informationen für mich relevant sind. Bei unserem Gespräch werde ich aber auch diesbezüglich gezielt nachfragen.
Im Anschluss an die Anamnese findet natürlich noch ein klinischer Untersuchungsgang statt, wo ich mir Ihr Tier genau anschauen werde.
Nach dem ersten Termin
Am Ende unseres ersten Termins werde ich Ihnen noch kein homöopathisches Mittel benennen können. Vielleicht habe ich schon eine Idee, jedoch beginnt für mich erst jetzt die eigentliche Arbeit. Anhand des Repertoriums – dem Werkzeug der Klassischen Homöopathie – wähle ich das passende Mittel für Ihr Tier aus.
Aber was ist das Repertorium und was mache ich hier genau?
Das Repertorium beinhalt eine strukturierte Sammlung von Symptomen, denen die homöopathischen Mittel – unterschiedlich gewichtet – zugeordnet sind. Das heißt anhand der mir vorliegenden Informationen aus der Anamnese, werden nun bestimmte Symptome mit den dazugehörigen Mitteln ausgewertet. Das passende Homöopathikum kann somit bestimmt werden.
Weitere Vorgehensweise
Nachdem ich das homöopathische Mittel verordnet und einen Therapieplan erstellt habe, gilt es das Tier genauestens zu beobachten. Für die Therapie ist es sehr wichtig, dass wir von nun an – vor Allem in der Anfangszeit – im regelmäßigen Kontakt miteinander stehen.
Gibt es Veränderungen, wenn ja: welche? Auch vermeintliche „Kleinigkeiten“ können für mich unter Umständen sehr wichtig sein. Oder ist Alles wie bisher? All diese Informationen sind für mich als Therapeut von Bedeutung, um den Verlauf richtig beurteilen und entsprechend anpassen zu können.
Akute und chronische Leiden können mit der Klassischen Homöopathie behandelt werden. Bei einem chronischen Geschehen erfolgt meist eine konstitutionelle Therapie. Samuel Hahnemann hat bei seinen Forschungen festgestellt, dass bestimmte Mittel bei ganz bestimmten „Typen“ besser wirken als andere. Somit sind in der Homöopathie die Konstitutionsmittel entstanden: sie spiegeln die angeborene und erworbene körperliche, geistige und allgemeine Verfassung eines jeden Tieres wider.
Zur Veranschaulichung finden Sie hier zwei verschiedene Konstitutionstypen für Hunde, natürlich ist dies anwendbar für jedes Lebewesen. Die Beschreibung ist kurz und sehr allgemein gehalten, um nur einen kleinen Einblick zu bekommen. Natürlich haben die beiden homöopathischen Mittel weitaus mehr Symptome in ihrem Arzneimittelbild.
Phosphorus
„ ….. optisch sind diese Tiere meist wunderschön: hochbeinig, schlank bis dünn, haben seidig glänzendes Fell. Von der Gemütsebene betrachtet sind sie freundlich, verspielt, neugierig, temperamentvoll, lebhaft, ungestüm bis hin zur Hyperaktivität, intelligent, jedoch auch sehr unkonzentriert. Für den Besitzer stellen sie oft eine große Herausforderung in der Erziehung dar. Das Mittel wirkt bevorzugt auf Beschwerden von: Blut, Nerven, Knochen, Kopf, Lunge, Herz, Schleimhäute und Leber…“
Calcium Carbonicum
„ ….vom Äußeren betrachtet sind diese Tiere eher schwer, kräftig und neigen oft zu Übergewicht. Der Calcium Carbonicum-Typ ist ein freundlicher und sanfter Hund. Er genießt seine Ruhe, angenehme Gesellschaft und die tägliche Routine. Veränderungen können ihn zutiefst verunsichern. Am liebsten bleibt er in seiner gewohnten Umgebung. Das Mittel wirkt bevorzugt auf Beschwerden von: Knochen, Haut, Drüsen, Lymphe, Zentralnervensystem, Magen-Darm-Trakt….“
Diese zwei Beispiele für Konstitutionsmittel zeigen, wie unterschiedlich und facettenreich jedes einzelne Lebewesen ist und deshalb sollte es auch so betrachtet werden.
Potenzen
Ein weiterer Grundsatz der Homöopathie ist die Verwendung „potenzierter“ Mittel. Jedes homöopathische Mittel finden wir in verschiedenen Potenzen (z.B.: D6, D12, C30, C200 usw.).
Darunter versteht man die Verdünnung des Mittels bei gleichzeitiger Dynamisierung (durch Verschüttelung oder Verreibung). Die Mittel werden durch stufenweise durchgeführtes potenzieren aus sogenannten Urtinkturen hergestellt. Sie können flüssig als Dilution, als Globuli oder in Form von Tabletten verabreicht werden.
Und welche Potenz kommt zum Einsatz?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Handel es sich um ein akutes oder chronisches Geschehen?
- Alter und Zustand des Tieres
- Schweregrad der Erkrankung